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Hitzschlag beim Hund – Lebensgefahr erkennen, Erste Hilfe leisten, richtig vorbeugen


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Es ist ein warmer Sommertag, die Sonne brennt, und plötzlich wirkt dein Hund völlig anders als sonst: Er hechelt stark und unruhig, die Atmung wird schneller, der Hals ist lang gestreckt, die Zunge hängt weit heraus. Vielleicht schwankt er beim Gehen, seine Zunge oder sein Zahnfleisch wirken dunkelrot oder sogar bläulich, der Blick ist glasig. Manche Hunde speicheln stark, andere erbrechen oder wirken apathisch.

Das sind keine harmlosen Anzeichen mehr – das sind Alarmzeichen für akute Lebensgefahr: Ein Hitzschlag.

Anders als wir Menschen können Hunde ihre Körpertemperatur nur sehr begrenzt regulieren. Schwitzen funktioniert bei ihnen nur über wenige Schweißdrüsen an den Pfoten, der Rest läuft übers Hecheln. Und genau dieser Mechanismus stößt schnell an seine Grenzen – besonders, wenn es heiß und gleichzeitig feucht ist. Dann kann der Körper die Wärme nicht mehr ausreichend abgeben. Steigt die Körpertemperatur weiter, kommt es zu einem gefährlichen Kreislauf, der innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohlich wird.

Darum ist es so wichtig, die ersten Anzeichen zu kennen und zu wissen, wie du sofort reagieren kannst:

Typische Warnsignale für einen Hitzschlag beim Hund:

  • sehr starkes, hektisches Hecheln

  • langgestreckter Hals, weit herausgestreckte Zunge

  • dunkelrote oder bläuliche Schleimhäute und Zunge

  • glasiger oder starrer Blick

  • Taumeln, Schwäche oder Koordinationsstörungen

  • starkes Speicheln

  • Erbrechen oder Durchfall (manchmal blutig)

  • Apathie, Teilnahmslosigkeit oder Krämpfe


Sofort handeln – Erste Hilfe bei Hitzschlag

Schritt 1: Aus der Hitze bringen

Sofort raus aus der Sonne, weg von heißem Asphalt oder einem aufgeheizten Auto. Am besten in einen kühlen, schattigen Ort mit frischer Luft oder in einen klimatisierten Raum. Jede Sekunde zählt, denn je länger dein Hund in der Hitze bleibt, desto mehr steigt seine Körpertemperatur – und desto gefährlicher wird es.


Schritt 2: Sanft kühlen

Nicht schockartig mit eiskaltem Wasser – das kann den Kreislauf belasten und die Gefäße verengen, sodass die Wärme im Körper bleibt.Besser: Mit kühlen (nicht eiskalten) feuchten Tüchern an Pfoten und Beinen beginnen, dann langsam zu Bauch und Nacken vorarbeiten. Tücher immer wieder austauschen, wenn sie warm werden.Ein Ventilator oder Luftzug verstärkt den Kühleffekt. Kühlmatten oder Kühlpads können zusätzlich helfen.


Schritt 3: Wasser anbieten – aber richtig

Nur wenn der Hund bei Bewusstsein ist und selbst trinken kann, in kleinen Schlucken handwarmes Wasser geben. Niemals einflößen – das kann zu Erstickungsgefahr führen.Trinkt er nicht von selbst, einfach das Maul vorsichtig mit einem feuchten Tuch befeuchten.


Schritt 4: Atemwege freihalten (bei Bewusstlosigkeit)

Hund in die rechte Seitenlage bringen, Kopf und Hals vorsichtig strecken, Zunge aus dem Maul ziehen, Erbrochenes entfernen. So bleiben die Atemwege frei.



Warum der Tierarzt unverzichtbar ist

Auch wenn dein Hund nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen wieder stabil wirkt: Ein Hitzschlag kann im Inneren noch große Schäden anrichten – Nieren, Leber, Herz, Gehirn. Diese Folgen sieht man oft erst Stunden später. Deshalb: Immer sofort in die Tierklinik oder zum Tierarzt fahren und vorher anrufen, damit alles vorbereitet ist.



Risikofaktoren kennen

Einige Hunde sind besonders gefährdet:

  • Kurznasige Rassen wie Mops, Bulldogge, Pekinese

  • Ältere Hunde und Welpen

  • Übergewichtige Tiere

  • Hunde mit Herz- oder Atemproblemen

  • Lange oder dichte Felltypen

  • Hohe Luftfeuchtigkeit oder körperliche Anstrengung bei Hitze


Vorbeugen ist der beste Schutz

  • Kein Hund gehört ins Auto, auch nicht „nur kurz“ oder „im Schatten“. Schon bei 20 °C Außentemperatur kann es im Auto innerhalb weniger Minuten lebensgefährlich werden.

  • Spaziergänge in die kühlen Morgen- oder Abendstunden legen.

  • Immer frisches Wasser dabeihaben.

  • Für Schattenplätze und kühle Rückzugsorte sorgen.

  • Sportliche Aktivitäten bei Hitze meiden.

  • Maulkorb nur so verwenden, dass Hecheln möglich ist.


Wenn du einen Hund in Not siehst

Siehst du einen Hund in einem heißen Auto, sofort die Situation einschätzen, Besitzer suchen und – wenn er in akuter Lebensgefahr ist – die Polizei (110) rufen. Alles dokumentieren (Fotos, Uhrzeit, Zeugen), um rechtlich abgesichert zu sein.



Fazit

Ein Hitzschlag ist immer ein Notfall – und oft vermeidbar. Mit wachem Blick, dem Wissen um die ersten Anzeichen und der Bereitschaft, sofort zu handeln, kannst du deinem Hund im Ernstfall das Leben retten. Und noch besser: Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen sorgst du dafür, dass es gar nicht erst so weit kommt. Lass mir gern ein ❤️da! Liebe Grüße Claudia


*Die bereitgestellten Informationen ersetzen keine tierärztliche Beratung.


 
 
 

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