Alles was du über Wurmkuren wissen solltest - Prävention, Erkennung und Behandlung
- Claudia
- 27. Sept.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Okt.
Haustiere und Wurmkuren: Ein Dilemma
Die Gesundheit unserer Haustiere liegt uns allen am Herzen. Trotzdem stoße ich immer wieder auf Praktiken, die eher schaden als nutzen.
Heute möchte ich über die Entwurmung von Hunden (und Katzen) sprechen - ein Thema, das leider häufig missverstanden und falsch gehandhabt wird.
Eine weitverbreitete, jedoch veraltete Methode besteht darin, Hunde alle paar Wochen oder gar alle zehn Tage prophylaktisch zu entwurmen, was eine unnötige Belastung für das Tier darstellen kann.

Wurmarten in Deutschland: Vielfalt, Ansteckung und Symptome
In Deutschland kommen vor allem diese Wurmarten bei Hunden vor:
Spulwürmer
Hakenwürmer
Fuchsbandwürmer
Hundebandwürmer
Gurkenkernbandwürmer
Jede dieser Arten kann unterschiedliche Symptome auslösen – und auch für Menschen besteht teilweise Ansteckungsgefahr.
Die häufigsten Wurmarten und ihre Symptome
Der Spulwurm: Helle, spiralförmige Würmer, die sich durch den Kot anderer Tiere verbreiten. Symptome sind Durchfall, Erbrechen, Blut im Kot, Bauchschmerzen und allgemeines Unwohlsein. Eine besondere Gefahr besteht für Welpen, die sich bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch infizieren können.
Der Hakenwurm: Kleine, hakenförmige Würmer, die sich im Darm des Hundes einnisten und Blut saugen. Ansteckung und Symptome sind ähnlich wie bei Spulwürmern, zusätzlich kann es zu Anämie kommen.
Der Fuchsbandwurm: Diese winzigen Würmer werden vor allem durch den Verzehr von befallenen Mäusen übertragen. Neben Schmerzen im Oberbauch, Müdigkeit und Gewichtsverlust können sie schlechte Leberwerte verursachen.
Der Hundebandwurm: Vor allem in südlichem Europa und Mittelmeerländern verbreitet. Symptome reichen von Juckreiz am Hinterteil, Appetit- und Gewichtsverlust, über Durchfall und Erbrechen bis hin zu stumpfem Fell und Mangelerscheinungen.
Der Gurkenkernbandwurm: Häufigster Bandwurm bei Haustieren, da er Flöhe als Zwischenwirt nutzt. Die Symptome ähneln denen des Hundebandwurms, dazu können Darmentzündungen kommen.
Diagnose und Behandlung
Diagnose
Ausgeschiedene oder eingetrocknete Bandwurmglieder erkennst Du als weiße, reiskornähnliche Gebilde im Kot oder rund um den After. Manchmal sieht man die Würmer auch im Kot oder im Erbrochenen.
Kotuntersuchung: Die beste Präventionsmaßnahme
Wie oft muss mein Hund entwurmt werden?
Diese Frage bekomme ich häufig gestellt. Hast du den Verdacht, dass dein Hund mit Würmern infiziert ist, rate ich dir erst den Kot auf Würmer testen zu lassen. Besser ist es auch ohne Symptome alle ca. 3 Monate eine Kotprobe von deinem Hund zum Testen in ein Labor einzuschicken oder beim Arzt abzugeben um sie auf Giardien und Würmern testen zu lassen. Denn nicht immer erkennt man einen Wurmbefall. Der Kot sollte für den Tierarzt von 3 x Output gesammelt werden.
Ich empfehle, dies alle drei Monate durchzuführen. Dies gilt auch für symptomfreie Tiere, da Wurmbefall nicht immer offensichtlich ist.
So gehst du vor:
Sammle den Kot deines Hundes über 3 Tage
Gib die Probe beim Tierarzt oder direkt im Labor ab
Ideal: alle 3 Monate testen – auch ohne Symptome
Institut für Parasitologie der Universität Gießen
Das Institut für Parasitologie der Universität Gießen bietet einen zuverlässigen Service für die Untersuchung von Kotproben. Für die Uni Gießen reicht eine Kotprobe, da dort auf Antigene getestet wird. Die Untersuchung ist meist günstiger und genauer als beim Tierarzt. Du kannst die Kotprobe in ein Stuhlproben-Röhrchen geben und zusammen mit dem ausgefüllten Formular in einem wattierten Umschlag an das Institut senden.
Institut für Parasitologie,
Schubertstraße 81,
35392 Gießen
Mehr Informationen dazu findest Du auf deren Webseite.
Wahl der Wurmkur: Welches ist die beste Wurmkur für den Hund? Chemie oder pflanzliche Alternative?
Hier stellt sich nun die Frage, ob eine chemische oder eine pflanzliche Wurmkur durchgeführt werden sollte. Dies solltest du, falls dein Tier mit Würmern infiziert ist, mit dem Tierarzt klären. Beachte aber, dass eine chemische Wurmkur immer mit einer Darmsanierung Hand in Hand gehen sollte.
Denn so sinnvoll, ja oft sogar lebensnotwendig eine Wurmkur ist, die Nebenwirkungen können den Organismus, die Darmflora und somit das Immunsystem des Tieres belasten. Auch die Leber wird nach diesen chemischen Medikamenten gefordert. Viele Tiere reagieren deshalb häufig mach einer Behandlung mit Durchfall, Hautproblemen oder Schlappheit.
Ist dein Hund frei von Würmern, braucht er auch keine Wurmbehandlung. Denn eine Wurmprophylaxe mit chemischen Mitteln gibt es leider nicht. Das einzige was man machen kann, den Darm "wurmfeindlich" machen.
Hier empfehle ich eine pflanzliche Alternative die Kräuter-Wurmkur, die auch bei Befall helfen kann. Leo, mein Malteser, bekommt sie 2 x im Jahr und wir hatten noch nie einen Wurmbefall.
Nach einer Wurmbehandlung bei Wurmbefall sollte unbedingt eine Kotprobe nach der Behandlung noch einmal eingeschickt werden.
Prävention und Risikominderung
Um das Risiko einer Wurminfektion zu verringern, solltest Du folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:
Hygiene: Sorge immer für saubere Umgebungen, in denen sich dein Haustier aufhält. Dies beinhaltet sowohl den Innen- als auch den Außenbereich. Wurmeier können im Kot liegen und durch direkten Kontakt oder über den Boden auf dein Hund übertragen werden.
Kotuntersuchungen: Lass regelmäßig den Kot deines Hundes von einem Tierarzt untersuchen oder sende es ein. Dies ist die zuverlässigste Methode, um eine Wurminfektion festzustellen.
Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung kann dazu beitragen, das Immunsystem deines Hundes zu stärken und es gegen Wurminfektionen zu schützen.
Richtige Entwurmung: Anstatt dein Haustier routinemäßig chemisch zu entwurmen, ist es besser, es nur dann zu tun, wenn ein Befall festgestellt wird. Eine zu häufige chemische Entwurmung kann die Gesundheit deines Hundes schädigen. Besser ist hier die pflanzliche Entwurmung, da hier der Darm wurmfeinlich gemacht wird und die Würmer weniger Chancen haben sich festzsuetzen.
Es ist wichtig zu bedenken, dass jede chemische Entwurmung für dein Tier stressig ist und Nebenwirkungen haben kann. Daher sollte sie nur angewendet werden, wenn es wirklich notwendig ist und nicht als vorbeugende Maßnahme. Es ist ratsam, mit deinem Tierarzt über die beste Strategie zur Wurmkontrolle für dein Haustier zu sprechen.
Wenn du diese Richtlinien befolgst, kannst du dazu beitragen, die Gesundheit deines Hundes zu schützen und das Risiko einer Wurminfektion zu verringern.
Nachbehandlung Darmkur
Nach einem Wurmbefall oder einer chemischen Wurmbehandlung sollte eine natürliche Darmaufbaukur durchgeführt werden, um das Immunsystem zu stärken und erneuten Problemen vorzubeugen.
(Hier berate ich dich gern individuell, welche Methode am besten für dein Tier geeignet ist. Schreib mir gerne in den Kommentaren oder per E-Mail.)
⚠️ Ausnahme: Herzwurm im Mittelmeerraum
Wenn du im Mittelmeer lebst oder mit deinem Hund dorthin reist, gelten besondere Regeln:👉 Der Herzwurm wird durch Mücken übertragen – hier kann eine regelmäßige medikamentöse Behandlung notwendig sein.
➡️ Lies hierzu auch meinen Gastbeitrag: Die 4 häufigsten Mittelmeerkrankheiten beim Hund
Fazit: Weniger ist oft mehr – mehr Wissen, weniger Chemie
Eine chemische Wurmkur belastet den Organismus
Entwurmung auf Verdacht ist nicht mehr zeitgemäß
Regelmäßige Kotuntersuchungen sind sicherer, gezielter – und schonender für deinen Hund
Häufige Fragen zur Wurmkur beim Hund (FAQ)
Muss ich meinen Hund regelmäßig entwurmen – auch ohne Symptome?
Nein. Eine routinemäßige Entwurmung auf Verdacht ist veraltet und belastet den Hund unnötig. Stattdessen solltest du alle 3 Monate eine Kotprobe untersuchen lassen – auch wenn keine Symptome vorliegen. Nur bei einem nachgewiesenen Befall ist eine Wurmkur sinnvoll.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Würmer hat?
Anzeichen für einen Wurmbefall können sein: Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, stumpfes Fell, Juckreiz am After oder sichtbare Wurmteile im Kot (z. B. wie Reiskörner). Oft zeigen Hunde aber gar keine Symptome – deshalb ist die Kotuntersuchung so wichtig.
Was bringt eine pflanzliche Wurmkur – und wann kann ich sie einsetzen?
Eine pflanzliche Wurmkur kann helfen, den Darm „wurmfeindlich“ zu machen – also Bedingungen zu schaffen, unter denen sich Würmer nicht wohlfühlen. Sie eignet sich zur Unterstützung bei leichtem Befall und besonders zur Vorbeugung, ohne die Darmflora zu belasten.
Sind chemische Wurmkuren gefährlich für meinen Hund?
Chemische Wurmkuren wirken gezielt gegen Würmer, aber sie belasten den Darm und die Leber. Viele Hunde reagieren mit Durchfall, Müdigkeit oder Hautproblemen. Deshalb ist eine begleitende Darmsanierung nach der Wurmkur immer empfehlenswert.
Was ist besser: Wurmkur oder Kotuntersuchung?
Ganz klar: erst testen, dann behandeln. Eine Kotuntersuchung ist die sicherste Methode, um Wurmbefall festzustellen – oft sogar günstiger und schonender als eine pauschale Wurmkur. Für viele Hunde reicht es völlig, vierteljährlich zu testen, wenn keine Symptome eines Befalls zu erkennen sind.
Was gilt bei Reisen in den Süden oder ins Ausland?
In südlichen Ländern, besonders im Mittelmeerraum, gibt es zusätzliche Risiken wie den Herzwurm. Hier kann eine regelmäßige Behandlung notwendig sein. Lass dich vor Reisen tierärztlich beraten und schau auch in meinen Beitrag zu Mittelmeerkrankheiten beim Hund.
Was passiert nach der Wurmkur – wie unterstütze ich den Darm?
Nach jeder Wurmkur – vor allem bei chemischer Behandlung – sollte der Darm mit einer natürlichen Darmkur wieder aufgebaut werden. Das stärkt das Immunsystem, schützt vor neuen Infektionen und bringt die Verdauung ins Gleichgewicht.
Noch Fragen? Ich bin für dich da!
Ich biete dir eine kostenlose Beratung an, um einen passenden Fahrplan für deinen Hund zu erstellen – ganz ohne pauschale Chemie.
📧 Schreib mir an: claudia@hundemuddi.de📱 Oder per WhatsApp: 0176 444 06300
Tierische Grüße und eine wurmfreie Zeit
Claudia

Dieser Blogbeitrag dient der Information und soll dir helfen, Zusammenhänge besser zu verstehen und bewusste Entscheidungen für deinen Hund zu treffen. Er ersetzt jedoch keine tierärztliche Diagnose oder Behandlung. Wenn du unsicher bist oder dein Tier gesundheitliche Beschwerden zeigt, wende dich bitte immer an einen Tierärzt.
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