Was steckt wirklich im Napf? Die Wahrheit über die Hundefutter-Deklaration
- Claudia
- 21. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Apr.
Aktualisiert: April 2025

"Was ist in diesem Hundefutter eigentlich drin?“
Diese Frage stellen sich viele Hundebesitzer, wenn sie Futter für ihren Vierbeiner kaufen. Die Auswahl ist riesig – Regale voll mit Dosen, Beuteln und Versprechungen. Nicht selten herrscht Unsicherheit: Wo soll man anfangen?
Die Wahl eines guten Hundefutters ist wichtiger, als viele denken. Denn es geht nicht nur darum, dass der Hund satt wird – sondern darum, ihn langfristig gut zu ernähren und seine Gesundheit zu unterstützen.
Hundefutter – ein emotionales Thema mit vielen Meinungen
Rund um die Ernährung unserer Haustiere gibt es eine Fülle an Meinungen – und nicht selten werden diese sehr emotional vertreten. Jeder will seinem Tier das Beste geben. In den sozialen Medien wimmelt es nur so von Tipps, Warnungen und Empfehlungen.
Doch was bei einem Hund gut funktioniert, kann beim nächsten schon Probleme machen. Jeder Hund ist individuell. Deshalb sollte auch die Ernährung immer individuell angepasst werden – je nach Alter, Rasse, Gesundheit und Empfindlichkeiten.
Was ist eigentlich eine Hundefutter-Deklaration?
Die Deklaration ist die Auflistung der Zutaten auf der Verpackung. Sie soll dem Käufer Auskunft über die Zusammensetzung des Futters geben. Klingt gut – doch in der Praxis ist es oft alles andere als eindeutig.
Laut EU-Verordnung müssen gewisse Angaben gemacht werden. Aber: Es gibt Spielräume. Und je nachdem, wie offen oder zurückhaltend ein Hersteller mit den Informationen umgeht, bekommst du mal mehr, mal weniger Klarheit.
Ein gutes Zeichen ist, wenn:
alle Zutaten einzeln benannt sind
Prozentangaben dabei stehen
die Summe 100 % ergibt
Doch das ist eher die Ausnahme. In vielen Fällen bleibt offen, was genau im Napf landet – gerade bei günstigen oder stark verarbeiteten Produkten.
Die drei Arten der Deklaration
1. Geschlossene Deklaration
Hier werden die Zutaten in Oberbegriffen zusammengefasst:
Beispiele: „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“, „Getreide“, „pflanzliche Nebenerzeugnisse“
Was genau damit gemeint ist, bleibt unklar. So können sich hinter „pflanzlichen Nebenerzeugnissen“ alles Mögliche verbergen – von Reisschalen bis Sojamehl, von Rübenschnitzeln bis zu Abfällen aus der Lebensmittelverarbeitung.
Gerade bei empfindlichen Hunden oder Beschwerden wie Tränenfluss oder Verdauungsproblemen ist eine geschlossene Hundefutter-Deklaration ungeeignet – weil man schlichtweg nicht erkennen kann, was wirklich gefüttert wird.
2. Halboffene Deklaration
Bei dieser Variante werden die Zutaten aufgelistet – aber ohne Mengenangaben.
Beispiel: „Hühnerfleisch, Reis, Karotten, Öle und Fette“
Was auf den ersten Blick gut klingt, entpuppt sich beim genauen Hinsehen als ungenau.
Denn:
„Hühnerfleisch (40 %)“ bedeutet nicht, dass das Futter zu 40 % aus Huhn besteht – sondern nur, dass der Fleischanteil im Futter zu 40 % aus Huhn besteht. Wie hoch der Fleischanteil insgesamt ist, bleibt offen.
Diese Art der Deklaration ist zwar besser als die geschlossene, aber immer noch nicht wirklich transparent.
Gerade wenn du auf Futtermittelunverträglichkeiten oder Tränenflecken beim Hund achtest, brauchst du aber diese Information.
3. Offene Deklaration
Das ist die ehrlichste Variante. Hier sind alle Zutaten einzeln genannt – mit Prozentangaben.
Beispiel:
„Hühnerbrustfilet (45 %), Karotten (10 %), Reis (10 %), Lachsöl (3 %) …“
So kann man genau nachvollziehen, was im Futter enthalten ist – und auch in welcher Menge.
Gerade bei Unverträglichkeiten, Magenproblemen oder roten Tränenflecken beim Hund ist das wichtig. Nur so kann gezielt auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert werden. Denn nur wenn du weißt, was drin ist, kannst du gezielt etwas verändern.
Worauf solltest du bei der Zutatenliste achten?
Viele Begriffe klingen auf den ersten Blick harmlos – sind es aber nicht. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bestandteile, bei denen du genauer hinschauen solltest:
Pflanzliche Nebenerzeugnisse
Diese bestehen häufig aus minderwertigen Reststoffen wie:
Schalen (z. B. von Erdnüssen oder Getreide)
Sojamehl
Stroh
Lignocellulose (Reststoff aus Holz oder Stroh)
Zuckerrübenschnitzel
Rübenschnitzel – auch als Rübenfasern oder Rübenmark bekannt – sind ein Abfallprodukt der Zuckerindustrie. Auch wenn der Zucker zum Großteil entzogen wurde, bleibt Restzucker enthalten.
Zu große Mengen können beim Hund zu Blähungen, weichem Kot und sogar zu verstärktem Tränenfluss führen. In vielen Trockenfuttern werden sie als günstiger Füllstoff verwendet.
Tiermehl
Tiermehl wird aus Schlachtabfällen hergestellt, die nicht für die menschliche Ernährung zugelassen sind.
Dazu gehören:
Hufe, Federn, Euter
Hühnerköpfe und -füße
Geschlechtsorgane
Gedärme, Wolle, Hörner
Diese Bestandteile stammen oft aus Tierkörperbeseitigungsanlagen. Sie haben in einem artgerechten Hundefutter nichts verloren. Sie liefern kaum hochwertige Nährstoffe, belasten aber den Organismus – besonders bei Hunden, die ohnehin gesundheitlich vorbelastet sind.
Fleischmehl / Geflügelmehl / Geflügelfleischmehl – was ist was?
Fleischmehl: aus Fleischresten und Schlachtabfällen (verschiedene Tierarten möglich)
Geflügelmehl: getrocknetes Geflügel, oft inklusive Nebenprodukte
Geflügelfleischmehl: getrocknetes, reines Geflügelfleisch – von den dreien die beste Wahl
Wer mit Futterunverträglichkeiten oder Tränenflecken zu tun hat, sollte bei solchen Mehlen besonders wachsam sein – denn oft ist nicht erkennbar, welche Tierarten genau verarbeitet wurden.
Nicht näher deklarierte Öle und Fette
Wenn nur „pflanzliche Öle“ oder „tierische Fette“ auf der Packung steht, ist Vorsicht geboten. Dahinter können sich z. B. gebrauchte Frittierfette oder minderwertige tierische Fette verbergen.
Ein schlechtes Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren kann Entzündungen fördern – und das wirkt sich auch auf Haut, Schleimhäute und die Augen aus.
Gute Hersteller geben konkret an, welches Öl enthalten ist – z. B. Lachsöl, Hanföl oder Leinöl.
Getreide als Hauptbestandteil
In vielen industriellen Trockenfuttern ist Getreide Hauptbestandteil – nicht aus ernährungsphysiologischen Gründen, sondern weil es für die Verarbeitung notwendig ist.
Beim Extrudieren (Verpressen des Futters) muss ein hoher Stärkeanteil vorhanden sein – meist mindestens 40 %. Dadurch bleibt oft wenig Platz für Fleisch.
Ein hoher Getreideanteil kann bei empfindlichen Hunden zu Problemen führen:
Verdauungsstörungen
Juckreiz
Blähungen
Tränenfluss
Nicht jedes Getreide ist schlecht – aber die Menge und Qualität machen den Unterschied.
Mein kostenloser Futtercheck – für alle, die es genau wissen wollen
Wenn du dir nicht sicher bist, ob das Futter deines Hundes wirklich passt, schick mir gerne eine Nachricht.
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Bitte sende mir:
Ein Foto der Deklaration
Name, Alter und Rasse deines Hundes
Eventuelle Beschwerden (z. B. Tränenflecken, Durchfall, Allergien)
Ich melde mich kurzfristig bei dir mit meiner Einschätzung.
Diese Beratung ist kostenlos und unverbindlich.
Tierische Grüße
Hundemuddi Claudia
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