Der Darm ist ein zentraler Bestandteil des Verdauungssystems und spielt eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden eines Hundes. Eine Erkrankung, die in den letzten Jahren immer häufiger beobachtet wird, ist das sogenannte „Leaky Gut“ oder auch „durchlässiger Darm“ beim Hund. Doch was genau bedeutet das für deinen Hund und wie kannst du ihm helfen?
Was ist Leaky Gut beim Hund?
Ein „Leaky Gut“ oder „durchlässiger Darm“ beim Hund tritt auf, wenn die Darmwand durchlässiger wird und dadurch schädliche Substanzen wie Bakterien, Toxine, Nahrungsmittel und Allergene in den Blutkreislauf gelangen. Normalerweise dient der Darm als Barriere, die verhindert, dass diese Substanzen in den Körper gelangen. Wenn jedoch die Darmwand beschädigt ist oder Entzündungen auftreten, kann diese Barriere beeinträchtigt werden und der Darm wird durchlässiger.
Ursachen für Leaky Gut
Die Ursachen für einen „Leaky Gut“ beim Hund können vielfältig sein. Einige der häufigsten Auslöser sind:
Ungesunde Ernährung: Eine einseitige oder minderwertige Ernährung kann die Darmgesundheit beeinträchtigen.
Chronische Entzündungen: Entzündliche Prozesse im Darm können die Darmwand schädigen.
Infektionen: Parasiten wie Giardien oder Würmer können den Darm angreifen und schädigen.
Stress: Dauerhafter Stress kann das Immunsystem schwächen und die Darmbarriere beeinträchtigen.
Antibiotikatherapie:Antibiotika können die natürliche Darmflora stören und zu einem „Leaky Gut“ führen.
Symptome von Leaky Gut
Die Symptome eines „Leaky Gut“ beim Hund sind vielfältig und können von Hund zu Hund unterschiedlich sein. Einige der häufigsten Symptome sind:
Verdauungsprobleme: Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder Verstopfung.
Hautprobleme: Juckreiz, Hautausschläge und Ekzeme.
Allergische Reaktionen: Überempfindlichkeiten und Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Dein Hund wirkt oft müde und lustlos.
Gelenkschmerzen und Autoimmunerkrankungen: Chronische Beschwerden in den Gelenken.
Verhaltensänderungen: Depressionen oder vermehrte Unruhe.
IBD (Inflammatory Bowel Disease) kann ein Indikator für Leaky Gut sein- hier geht es zu meinem Blogbeitrag: Was ist IBD beim Hund? - Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten)
Diagnose und Behandlung von Leaky Gut
Die Behandlung eines „undichten Darms“ beim Hund beginnt in der Regel mit einer genauen Diagnose durch den Tierarzt. Mithilfe von Blut- und Stuhlproben sowie einer Endoskopie oder Biopsie des Darmgewebes kann festgestellt werden, ob ein „Leaky Gut“ vorliegt und welche spezifischen Ursachen zugrunde liegen.
Die Schutzbarriere des Darms
Stell dir vor, der Darm deines Hundes ist eine sorgfältig bewachte Festung. Diese Festung hat die Aufgabe, nur die besten Nährstoffe ins Innere zu lassen und gleichzeitig schädliche Eindringlinge wie Bakterien und Giftstoffe draußen zu halten. Normalerweise funktioniert das wunderbar: Die Darmwand ist von einer Schleimhaut überzogen, auf der nützliche Bakterien stationiert sind. Diese guten Bakterien unterstützen die Verdauung und bekämpfen schädliche Keime.
Wenn die Darmbarriere versagt
Beim gesunden Hund findet man in der Darm-Schleimhaut einen sehr dichten, sehr festen Verband von Zellen. Ihre Verbindungen werden von sogenannten Schlussleisten (den tight junctions) abgedichtet. Werden die Schlussleisten undicht, kommt es zum Leaky-Gut-Syndrom: der Darm wird löchrig. Es entstehen mikroskopisch kleine Lücken in der Darmschleimhaut, durch die schädliche Stoffe in die Blutbahn eindringen können. Diese Lücken entstehen, wenn die sogenannten Tight-Junctions, die die Darmzellen zusammenhalten, nicht mehr richtig funktionieren. Durch diese Lücken können Giftstoffe und Krankheitserreger in die Darmwand eindringen und Entzündungsreaktionen auslösen. Dies kann zu verschiedenen Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Müdigkeit, Hautproblemen und sogar Verhaltensveränderungen führen.
Wie Enzyme helfen können
Ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der Darmgesundheit deines Hundes ist die Verbesserung der Verdauung durch Enzympräparate. Bestimmte Enzyme helfen dabei, Proteine, Fette und Kohlenhydrate effizient aufzuspalten und die Nährstoffe besser aufzunehmen. Dies entlastet den Darm und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Entzündungen. Die gezielte Gabe von Enzymprodukten kann besonders bei Hunden mit Verdauungsproblemen hilfreich sein, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern und die Darmgesundheit zu unterstützen.
Stärkung der Darmflora
Ein weiteres wichtiges Element ist die Pflege der Darmflora deines Hundes. Darmaufbaukuren mit Prebiotika und Probiotika können helfen, das Gleichgewicht der guten Bakterien im Darm zu fördern. Diese Bakterien unterstützen eine gesunde Verdauung und stärken die Schutzfunktion des Darms. Darüber hinaus können bestimmte natürliche Inhaltsstoffe dabei helfen, schädliche Bakterien zu binden und auszuscheiden, was die Darmgesundheit weiter unterstützt.
Worauf sollte man bei der Fütterung achten, um Leaky Gut zu vermeiden?
Um das Risiko eines Leaky Gut bei deinem Hund zu minimieren, ist es wichtig, auf eine ausgewogene und hochwertige Ernährung zu achten. Hier sind einige wichtige Punkte, die du bei der Fütterung berücksichtigen solltest:
Qualität der Nahrung:
Wähle hochwertiges Futter mit natürlichen Zutaten und ohne künstliche Zusatzstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe oder Geschmacksverstärker.
Achte darauf, dass das Futter klar deklariert ist, sodass du genau weißt, welche Inhaltsstoffe enthalten sind.
Trockenfutter ist oft nicht ideal, da es weniger Feuchtigkeit enthält und stark verarbeitet ist. Diese Verarbeitungsmethoden können die natürlichen Nährstoffe zerstören und die Darmgesundheit beeinträchtigen. Trockenfutter kann auch dazu führen, dass der Hund weniger Wasser aufnimmt, was die Verdauung weiter belastet.
Art der Nahrung
Bevorzuge Nassfutter oder eine Rohfütterung (BARF), da diese mehr Feuchtigkeit enthalten und natürlicher sind als stark verarbeitetes Trockenfutter.
Wenn du Trockenfutter fütterst, achte darauf, dass es hochwertige, leicht verdauliche Zutaten enthält und frei von unnötigen Füllstoffen ist.
Ausgewogene Ernährung
Stelle sicher, dass die Ernährung deines Hundes ausgewogen ist und alle notwendigen Nährstoffe in den richtigen Mengen enthält, einschließlich Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralien.
Variiere die Proteinquellen, um Allergien und Unverträglichkeiten zu vermeiden.
Vermeidung von Allergenen und Unverträglichkeiten
Identifiziere und vermeide mögliche Nahrungsmittelallergene, die bei deinem Hund zu Verdauungsproblemen und Entzündungen führen können.
Führe eine Eliminationsdiät durch, wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert.
Zugabe von Prä- und Probiotika
Ergänze die Ernährung deines Hundes mit Präbiotika und Probiotika, um eine gesunde Darmflora zu fördern und das Immunsystem zu stärken.
Diese können helfen, das Gleichgewicht der guten Bakterien im Darm zu erhalten und Entzündungen vorzubeugen.
Vermeidung von Überfütterung und Übergewicht
Füttere deinen Hund in angemessenen Portionen, um Übergewicht zu vermeiden, da dies das Risiko von Verdauungsproblemen und Entzündungen erhöhen kann.
Achte auf regelmäßige Fütterungszeiten und vermeide es, deinem Hund ständig Zugang zu Futter zu geben.
Achte auf den Wasserhaushalt
Sorge dafür, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat, insbesondere wenn du Trockenfutter fütterst.
Eine ausreichende Hydration ist wichtig für die Verdauung und die allgemeine Gesundheit.
Schonende Einführung neuer Nahrungsmittel
Führe neue Nahrungsmittel schrittweise ein, um den Magen-Darm-Trakt deines Hundes nicht zu überlasten und mögliche Unverträglichkeiten frühzeitig zu erkennen.
Regelmäßige Tierarztbesuche
Lasse die Gesundheit deines Hundes regelmäßig von einem Tierarzt überprüfen, um frühzeitig mögliche Verdauungsprobleme oder andere gesundheitliche Probleme zu erkennen und zu behandeln.
Kann Leaky Gut beim Hund geheilt werden?
Ja, - das ist die gute Nachricht - Leaky Gut beim Hund kann in vielen Fällen geheilt oder zumindest deutlich verbessert werden. Eine gezielte Behandlung und Anpassungen der Ernährung sowie des Lebensstils können dazu beitragen, die Darmgesundheit deines Hundes wiederherzustellen und die Symptome zu lindern.
Hier sind einige Maßnahmen, die helfen können:
Ernährungsumstellung: Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Heilung von Leaky Gut ist die Umstellung auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Hypoallergenes Futter und Nassfutter mit hohem Feuchtigkeitsgehalt können hilfreich sein
Nahrungsergänzungsmittel: Probiotika und Präbiotika helfen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Enzyme unterstützen die Verdauung und entlasten den Darm.
Medikamente und unterstützende Therapien: In einigen Fällen kann der Einsatz von Medikamenten notwendig sein, um Entzündungen zu reduzieren und die Heilung der Darmwand zu unterstützen.
Stressreduktion: Eine stressfreie Umgebung, regelmäßige Spaziergänge und Ruhephasen sind wichtig für die Darmgesundheit.
Fazit
Die Kombination aus einer unterstützenden Enzymversorgung und der Stärkung der Darmflora kann eine wirksame Strategie sein, um die Verdauung und Darmgesundheit deines Hundes zu verbessern. Eine ausgewogene Ernährung, die diese Komponenten beinhaltet, kann dazu beitragen, die Symptome von Leaky Gut zu lindern und die allgemeine Gesundheit deines Hundes zu fördern.
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