Analdrüsenentzündung beim Hund –Symptome, Ursachen, Behandlung - Was tun, wenn die Analdrüsen voll oder sogar entzündet sind? Ist Ausrücken die Lösung? Wie kann ich vorbeugen?
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Analdrüsenentzündung beim Hund –Symptome, Ursachen, Behandlung - Was tun, wenn die Analdrüsen voll oder sogar entzündet sind? Ist Ausrücken die Lösung? Wie kann ich vorbeugen?

Aktualisiert: 28. März


Analdrüsenentzündung beim Hund
Analdrüsenentzündung beim Hund

In diesem Blogbeitrag dreht sich alles um das Thema Analdrüsen beim Hund. Analdrüsenentzündungen können sehr unangenehm für deinen Hund sein und zu Schmerzen, Juckreiz und schweren Entzündungen führen. Wir werden uns die häufigsten Ursachen einer Analdrüsenentzündung ansehen und wie du sie erkennen und behandeln kannst. Auch werden wir präventive Maßnahmen besprechen, um Analdrüsenprobleme zu vermeiden.


Was und wo sind die Analdrüsen und wie funktionieren sie?

Um zu verstehen, wie es zu Problemen mit der Analdrüse kommt, solltest du zunächst wissen, wie sie aufgebaut sind und wie sie funktionieren.

Die Analdrüsen befinden sich rechts und links des Afters deines Hundes. Sie sind in die Schließmuskulatur eingebettet und produzieren eine klebrige, ölige Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit wird in den Analbeuteln gesammelt, die sich etwas unterhalb des Afters befinden. Gesunde Tiere scheiden das Sekret normalerweise zusammen mit dem Kot aus.


Diese Analdrüsen-Flüssigkeit dient der Kommunikation zwischen Hunden (und Katzen), da sie einen individuellen Duft enthält. Die ursprüngliche Aufgabe der Flüssigkeit besteht also darin, dem Kot einen reviermarkierenden Geruch beizumischen. Hunde und Katzen kommunizieren also per Geruch über die Analdrüsen mit ihren Artgenossen.

Auch die Markierung des Reviers oder die Paarungsbereitschaft wird damit signalisiert.

Die Analdrüsen können sich jedoch verstopfen, wenn das Sekret nicht richtig entleert wird.


Die analdrüsen beim Hund
Analdrüsen - Da finde ich sie.

Ursachen und Auslöser von Analdrüsenentzündungen⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

Meist ist es eine Kombination mehrerer Faktoren, die eine Analdrüsenentzündung begünstigen.

Dazu gehören eine unzureichende Entleerung der Analdrüsen während des Kotabsatzes, Stress, eine unausgewogene Ernährung und dauerhaft weicher Kot.

Weicher Kot verhindert die Entleerung der Analdrüsen, was zu einer Ansammlung und Verdickung des Sekrets und letztendlich zu einer Verstopfung und später zu einer Entzündung führen kann. Ist dein Hund nicht in der Lage, während des Kotabsatzes die Analbeutel vollständig zu entleeren, kommt es zu einer Ansammlung des darin befindlichen Sekrets und zu einer Verstopfung an den Ausgängen der Analdrüsen.⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

Wenn dieser Zustand länger nun anhält, ist dies der ideale Nährboden für Bakterien und somit für eine Analdrüsenentzündung.

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Symptome einer Analdrüsenentzündung beim Hund:

Die häufigsten Symptome einer Analdrüsenentzündung beim Hund sind Juckreiz und Schmerzen im Bereich des Afters. Dein Hund kann sich häufig dort kratzen, reiben, lecken oder beißen. Die Analdrüsen können geschwollen und berührungsempfindlich sein. In schweren Fällen können sogar Abszesse oder Fisteln auftreten.

Weitere Symptome, die auf eine Analdrüsenentzündung hinweisen können, sind:

  • Unangenehmer, stark riechender Geruch

  • Schmerzen beim Koten

  • Schmerzen beim Sitzen oder Laufen

  • Geschwollenes und stark gerötetes Gewebe im Bereich der Analbeutel

  • Eitriges oder körniges Sekret, wenn die Analbeutel durchbrechen

  • Pressversuche ohne Kotabsatz

  • Fieber

  • Blut am After

  • Verstopfung

Unter vielen Hunde- und Katzenbesitzern kursiert noch immer das Gerücht, dass das "Schlittenfahren" beim Hund von verstopften Analdrüsen kommt.

Meist ist der Verdacht aber falsch. Denn sind die Analdrüsen voll, würde dem Hund das Rutschen Schmerzen bereiten. Meist hat das Schlittenfahren eher mit einer Säurebelastung des Afters zu tun, der dann sehr stark juckt.


Diagnose einer Analdrüsenentzündung

Um eine Analdrüsenentzündung bei deinem Hund zu diagnostizieren, wird der Tierarzt in der Regel eine körperliche Untersuchung durchführen. Dabei wird er die Analdrüsen abtasten und auf Schwellungen, Rötungen oder andere Auffälligkeiten achten. In einigen Fällen kann es notwendig sein, eine Probe des Sekrets aus den Analdrüsen zu entnehmen, um eine genaue Diagnose zu stellen.


Behandlungsmöglichkeiten für Analdrüsenentzündungen

Die Behandlung einer Analdrüsenentzündung beim Hund konzentriert sich in erster Linie darauf, den entzündeten Bereich zu beruhigen und die Schwellung zu reduzieren. Dazu können entzündungshemmende Medikamente verabreicht werden. In einigen Fällen kann es auch erforderlich sein, die Analdrüsen manuell zu entleeren, um die Schwellung zu reduzieren. Dies sollte jedoch immer von einem Tierarzt durchgeführt werden, da unsachgemäßes Vorgehen zu Verletzungen führen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass du die regelmäßige Entleerung der Analdrüsen vermeiden solltest, da dies zu einer übermäßigen Sekretproduktion und dann zu chronischen Problemen führen kann.

Sollte es zu einem starken Entzündungsherd oder einem Abszess kommen, kann es unter Umständen notwendig sein, bei deinem Hund eine Behandlung mit Antibiotika durchzuführen, um die Entzündung zu bekämpfen. Dabei ist zu bedenken, dass die Verwendung von Antibiotika die Darmflora und das Immunsystem deines Hundes beeinflussen kann. Deshalb ist es ratsam, nach der Antibiotikabehandlung Maßnahmen zur Wiederherstellung der Darmflora zu ergreifen. Du kannst dies erreichen, indem du deinem Hund probiotische Nahrungsergänzungsmittel gibst, um die gesunde Bakterienpopulation in seinem Darm zu unterstützen. Indem du die Nachsorge nicht vernachlässigst und die Darmgesundheit deines Hundes förderst, kannst du sicherstellen, dass sein Immunsystem gestärkt wird und er sich schnell von der Entzündung erholt.


Selbstausdrücken der Analdrüsen

Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, ob du die Analdrüsen deines Hundes nicht selbst ausdrücken kannst. Ja, es ist möglich, dies selbst zu tun, aber es ist wichtig, es richtig zu erlernen, um Verletzungen zu vermeiden. Ich empfehle dir, sich von einem Tierarzt zeigen zu lassen, wie man die Analdrüsen fachgerecht ausdrückt, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.


Auf der Internetseite von -Erste Hilfe beim Hund- werden Dir Pro und Cons zu Analdrüsen selber ausdrücken und einige Tipps dazu beschrieben.



Was kann ich vorbeugend gegen Analdrüsenenproblemen tun?

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist das Wichtigste für die Gesundheit - dies gilt für Mensch und Tier!

Vorbeugend solltest du einmal das Futter deines Hundes genau unter die Lupe nehmen und schauen, ob dein Hund die richtigen Nährstoffe erhält oder was eventuell nicht vertragen wird und den weichen Kot verursacht.


Oft werde ich gefragt, welches Futter bei verstopften Analdrüsen gefüttert werden sollte.

Meine Antwort: Artgerechte Ernährung mit hochwertigem Nassfutter oder BARF sollte selbstverständlich sein. Getreidefreies Futter mit einem hohen Fleischanteil kann besonders geeignet sein.


Mein Tipp: Hundefutter und Katzenfutter, getreidefrei und mit einem hohen Fleischanteil.

Hier würde ich besonders das Menü Gockels Duett empfehlen, da es für besonders empfindliche Tiere und für eine leichte Futterumstellung konzipiert wurde.


Wie schon erwähnt ist eine intakte Darmflora ebenfalls von großer Bedeutung. Regelmäßige Wurmkuren (Alles was Du über Wurmkuren wissen solltest - Prävention, Erkennung und Behandlung) und der Einsatz von Antibiotika können die Darmflora stören. Daher ist es sinnvoll, die Darmflora auf natürliche Weise wieder aufzubauen. Ballaststoffe, wie beispielsweise Flohsamenschalen, kannst Du zusätzlich dem Futter zusetzen, um die Verdauung zu unterstützen und die Analdrüsenfunktion zu fördern. Die Flohsamenschalen bitte unbedingt in Wasser einweichen! Bedenke, dass diese Ballaststoffe eher das Volumen des Kotes erhöhen und nicht zwingend den Kot fester machen.⠀⠀

Lies dazu auch unbedingt den Absatz zu Flohsamenschalen in meinen Blogbeitrag: Durchfall beim Hund - Was tun?⠀⠀⠀⠀⠀⠀


Futter während starker Entzündung

Leidet dein Hund bereits unter einer Analdrüsenentzündung, solltest du die Ernährung anpassen, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind. Wenn bereits die gesamte Region des Afters entzündet ist und er unter dem Druckgefühl, sowie den damit einhergehenden Schmerzen leidet, sollten diese nicht zusätzlich durch schweren Kotabsatz verstärkt werden.


Empfehlenswert während der Behandlung der Analdrüsenentzündung ist daher

Schonkost besonders bewährt hat sich eine Kombination aus Hühnchen, Reis oder Kartoffeln und körnigem Frischkäse. Hochwertiges Nassfutter kann ausserdem helfen, die Vorgänge im Darm zu regulieren.

(Empfehlung: Diese Schonkost sollte in keiner Hausapotheke fehlen🐶✔️)



Eine sehr große Rolle spielt außerdem die Darmflora. Nicht nur bei einem Analdrüsenproblem sondern allgemein.

Ist die Darmflora nicht in einem Gleichgewicht, kann dies ein Grund für das Analdrüsenproblem sein. Vor allem eine Übersäuerung ist kritisch, da hierbei die entstehenden Säuren und toxischen Bestandteile des Darms das Analdrüsensekret verhärten können oder eine übermäßige Produktion anregen.

Schau Dir hierzu auch das Video Darmgesundheit bei Hunden und Katzen an.

Powerdarm - Die natürlicheDarmkur für Hund und Katze

Bei jedem Kotabsatz wird zusätzlich, durch den erhöhten Säureanteil, die Schleimhaut des Darms und Afters belastet. Die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung ist dann in diesem Bereich deutlich erhöht. Ursprung einer Übersäuerung des Darms ist meist eine falsche Ernährung des Tieres und Stress. Eine natürliche Darmkur und hochwertiges Nassfutter ist hier die 1. Wahl.


Unterstützung mit Homöopathie

Agaricus C 30: einmal pro Woche bei starkem Juckreiz ohne sichtbare äußere Entzündungszeichen.


Calcium sulfuricum D6: dreimal pro Tag bei gelbem, eitrigem, klumpigem Sekret.


Causticum D12: zweimal täglich bei immer wieder auftretenden Analbeutelentzündungen.


Aesculus D3: Der After ist stark gerötet und schmerzhaft.


Silicea D12: bei schlecht abheilenden Abszessen und Fisteln.


Zusammenfassung:

Analdrüsenentzündungen sind ein häufiges Problem bei Hunden, das zu Schmerzen, Juckreiz und Entzündungen führen kann. Es ist wichtig, die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu kennen, um deinem Hund bei einer Analdrüsenentzündung zu helfen. Eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Stress sind wichtige Faktoren, um Analdrüsenentzündungen vorzubeugen. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst du dazu beitragen, dass dein Hund gesunde Analdrüsen hat und ein unangenehmes Leiden vermieden wird.


Ich hoffe, diese Informationen helfen dir weiter. Möchtest du mehr wissen oder kann ich dir bei der Analyse eures Futters helfen, dann kontaktiere mich gerne.

Hat dein Hund auch Probleme mit den Analdrüsen?

Dann schreib es mir gerne unten in die Kommentare!


Auch würde ich mich freuen, wenn du meinen Blog-Beitrag mit einem 🧡 belohnst.



Tierische Grüße

Hundemuddi Claudia,

Hundemuddi Claudia





Quellen: Provital, Olivier Rainer Ph.D und Erste Hilfe beim Hund




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